Ein Artikel von Prof. Dr. Tobias Esch bestätigt unser Herzensanliegen, einen naturnahen Ort und "sonst Nichts" zu schaffen.
Prof. Dr. Tobias Esch - Der Neurowissenschaftler, Arzt und Bestsellerautor forscht in den Bereichen Gesundheitsförderung und Prävention. In seinem Buch „Mehr Nichts!“ plädiert er für eine sinnvolle Reduktion im Leben.
In unserer Welt, die von Hektik, Stress und ständiger Ablenkung geprägt ist, gerät oft eine erstaunliche Tatsache in den Hintergrund: Unser Körper verfügt über die natürliche Fähigkeit zur Selbstheilung. Er ist von Geburt an auf Gesundheit ausgerichtet. Ich verwende dafür gerne den Begriff des „inneren Arztes“. Er beschreibt das natürliche Heilungspotenzial, das in jedem von uns steckt. Wenn wir uns verletzen oder krank werden, reagiert unser Körper instinktiv und versucht, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Schnitte heilen, Knochen wachsen zusammen und Infektionen werden bekämpft.
Der „innere Arzt“ ist ein Thema, das von der Wissenschaft – etwa im Kontext des Placeboeffekts – seit Jahren intensiv erforscht wird. In der Ära der Hochtechnologie und medizinischen Fortschritte scheint es fast paradox, dass wir die einfache Fähigkeit unseres Körpers zur Selbstheilung oft übersehen. Wir verlassen uns so sehr auf äußere Heilmittel – sei es in Form von Arzneien, Eingriffen oder Technologien –, dass wir die innere Kraft zur Selbstheilung vernachlässigen.
Hilfe ablehnen sollten oder eine „Alternativmedizin“ bräuchten, sondern vielmehr, dass wir uns bewusst mehr Zeiten der Ruhe und Selbstfürsorge gönnen sollten, in denen unser Körper seine eigene Arbeit verrichten kann.
Das bedeutet nicht, dass wir medizinische
Doch in einer Gesellschaft, in der Geschwindigkeit und Produktivität hoch geschätzt werden, erscheint das Konzept des „Mehr Nichts!“ unlogisch. Aber hierin liegt zugleich eine Lösung, um die Selbstheilung zu aktivieren. Stress, Überlastung und ständige Ablenkung hemmen die Selbstheilungskräfte.
Durch Auszeiten, einen gesunden Schlaf, Meditation oder Entspannungstechniken, achtsame Selbstfürsorge, auch durch regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung oder ein stabiles soziales Netz können wir den Selbstheilungsprozess unterstützen.
Auch „gesunde“ Gedanken, Dankbarkeit oder Gebete helfen dem Körper dabei. Indem wir uns dem Konzept des „Mehr Nichts!“ zuwenden, bewusst Zeiten der Ruhe und Achtsamkeit in unser Leben integrieren, können wir diese Kraft freisetzen und eine tiefere Verbindung zur Natur und zu uns selbst herstellen. Gerade jetzt zum Jahreswechsel scheint es an der Zeit zu sein, die Stille zu umarmen und dem inneren Arzt die Gelegenheit zu geben, seine Kunst zu zeigen.
Quelle: „Unser Körper ist von Geburt an auf Gesundheit ausgerichtet.“ Barmer-Magazin 02/2023, https://www.barmer.de/resourc /blob/1247488/3dc48fcf295cfdf9adf6a6423c4e405a/02-2023-barmer-magazin-data.pdf
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